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Unser Theater

Offene Bühne – Drei Arbeiten

11. Juni 2015

Das vergangene Schuljahr brachte viele Talente und versteckte Potentiale einiger Schauspielschüler zum Vorschein. Immer wieder fragten sie nach zusätzlichen Möglichkeiten, Ergebnisse ihres Schaffens auf der Studiobühne präsentieren zu können. Zusätzlich, da unsere Schauspielschüler bereits regelmäßig in Inszenierung mitwirken. (Siehe Spielplan der Studiobühne Siegburg)

Nun haben wir als Schulleitung ein komplettes Wochenende für eine „Offene Bühne“ geblockt. Drei Schüler haben sich angemeldet, während dieser „Offenen Bühne“ einen künstlerischen Beitrag bei zu steuern. Die Beiträge könnten unterschiedlicher nicht sein.

 

Am Freitag, den 12.06.2015 um 20 Uhr präsentiert Marian Hentschel „2Welten“.

Er selbst schreibt über sein Projekt: „Zwei Männer, die gleicher an Person nicht sein können und dennoch zwei komplett verschiedene Leben führen. Der eine lebt zurückgezogen und allein in seinem schwarzen Zimmer. Der andere sucht den Umgang mit seinen Mitmenschen. Ein Versuch in das Leben 2er Männer einzutauchen.“ Marian Hentschel experimentiert immer wieder mit Überschneidungen von Performance, Theater und Film. Auch bei diesem Projekt ist dies der Fall. Die zwei Männer, denen er auf den Grund geht sind zeitgleich auf der Bühne zu erleben – der eine live auf der einen Seite der Bühne – der andere als filmische Projektion auf der anderen Seite der Bühne. Wir können gespannt sein.

 

Am Samstag, den 13.06.2015 um 20 Uhr präsentiert Judith Loeffen ihre erste Regiearbeit „Yann und Beatrix“ von Carole Fréchette.

Judith Loeffen besucht gerade das zweite Ausbildungsjahr an der Schauspielschule Siegburg. Bereits von Anfang an fiel Judith durch ihr gutes Auge für Szenerien und Zusammenhänge und einen fantastischen Einfallsreichtum auf, ein Potential, dass wir unbedingt unterstützen wollten. So trugen wir ihr eine Regiearbeit an.

Hier etwas über „Yann und Beatrix“: Es war einmal vor langer Zeit, da saß eine Prinzessin mit feinem blonden Haar in einem hohen Turm und wartete auf ihren Ritter. Sehr ähnlich, wenn auch nicht ganz so märchenhaft geht es in Yann und Beatrix zu: In ihrer Wohnung im 33. Stock eines Hochhauses sitzt Beatrix und hofft auf jemanden, der sie von ihrer Einsamkeit befreit. Noch nie hat sie jemanden geliebt, weder Mutter noch Vater, weder Katze noch ihre vierzehn Liebhaber. In der ganzen Stadt hat sie einen Aushang plakatiert, der demjenigen eine hohe Belohnung verspricht, der imstande wäre, sie zu interessieren, zu rühren und zu verführen. In dieser Reihenfolge.

Yann, eine professionelle Prämienjägerin, ist bereit, die drei Aufgaben zu lösen, trotz des kaputten Fahrstuhls im Treppenhaus, trotz der seltsamen Spielregeln, die Beatrix aufstellt, und trotz der schlagartigen Müdigkeit, die sie immer wieder überfällt. Schließlich winkt ein stattlicher Gewinn, eigentlich das Einzige, was sie im Leben interessiert. Was Liebe ist, weiß sie nicht.

Die Prüfung beginnt und entwickelt sich zu einem Kampf zwischen Anziehung und Abneigung, Faszination und Verführung, Liebe und Hass. Und inmitten dieses unwirklichen Glücksspiels entsteht fast unmerklich etwas Wahres, Zartes, Echtes, das vielleicht die Angst vor der Liebe überwinden kann. Fast wie im Märchen.

Judith Loeffen hat sich ihr Ensemble in der Schauspielschule selber zusammen gesucht. Beatrix wird von Viktoria Kubitza und Yann von Vanessa Stoll gespielt. Die Technik übernimmt Lisa Hansmann.

 

Am Sonntag, den 14.06.15 um 18 Uhr präsentiert Schauspielschüler Robin Smets seinen ersten eigenen Abend: „Geisterstunde“.

Er schreibt selber über sein Werk:

Ein unterhaltsam antikapitalistisches Stück. Eine spirituelle Gruppentherapie der besonderen Art: Der Schamane lädt zur Seancé. Sein Ziel: die ungehörten Geister sprechen zu lassen, auf dass sie ihren Frieden finden. Doch irgendetwas stimmt hier nicht. Ist der Schamane wirklich der Schamane? Im Laufe des Abends wird sich herausstellen, dass ein einfacher Mann stellvertretend für uns ein Duell um unsere Seelen bestreiten muss.

Erleben Sie eine bunte Mischung aus Theater und Kabarett, Tragik und Komik, Unterhaltung und Konspiration. Sagen wir gemeinsam dem Geist des Kapitalismus den Kampf an!

Als Schauspielschule freuen wir uns riesig über so eine Menge Eigenständigkeit und Initiative. Ist es doch unser erklärtes Ziel, dass sich Schule auflösen muss – hin zum Theater.

Karten für die Präsentationen sind unter www.theaterseite.de erhältlich.